Die Idee/Vision zum Lensing Media Port Lambert Lensing-Wolff

Lambert, was hat dich dazu inspiriert, den alten Speicher im Dortmunder Hafen in einen Digital-Hub zu verwandeln?
Lambert Lensing-Wolff: Am Anfang stand die ganz praktische Frage: Wir brauchten Platz. Dann haben wir auf den Alten Hafenspeicher geschaut – ein markantes Gebäude mit Geschichte. Der Blick aufs Wasser, diese Mischung aus Industriecharme und Ruhe – das hat sofort etwas ausgelöst. Wir wollten daraus etwas Neues machen: Einen Ort, der Zukunft schafft und Raum bietet für kreatives Arbeiten.

Warum Millionen in ein Viertel investieren, in dem man das Auto heute lieber noch heimlich parkt?
Lambert Lensing-Wolff: Der Dortmunder Hafen ist ein lebendiger Ort – auch heute noch. Hier wird richtig gearbeitet. Und genau das passt für mich: altes Malochen und neues Denken in direkter Nachbarschaft. Dazu kommt: Die Stadt Dortmund hat für das Speicherquartier große Pläne, gemeinsam mit renommierten Architekten. Das ist eine Entwicklung, an die ich glaube – und von der ich überzeugt bin, dass sie gelingt.

Der Lensing Media Port ist jetzt Realität. War deine Vision von Anfang an klar?
Lambert Lensing-Wolff: Es war eher ein Prozess. Am Anfang siehst du nur ein heruntergekommenes Gebäude und hast ein Bild im Kopf, wie es werden könnte. Und dann arbeitest du dich da Stück für Stück hin. Jetzt zu erleben, dass aus dieser Vorstellung ein kreativer, moderner Ort geworden ist – und dass sich die Menschen hier wirklich wohlfühlen – das ist das größte Kompliment, das man bekommen kann.

Gab es während des Baus Momente, in denen du gezweifelt hast?
Lambert Lensing-Wolff: Natürlich. Sieben Jahre Planung und Umbau – da läuft nicht alles glatt. Es gibt Rückschläge, Baustopps, Verzögerungen. Es fehlt noch immer hier und da etwas: in den Außenanlagen, bei der Gastronomie. Aber ich habe gelernt, mich davon nicht entmutigen zu lassen. Denn das Wichtigste ist: Die Leute kommen gerne hierher. Das war immer die Idee.

Findet man im Design des Media Ports etwas von deinem persönlichen Stil wieder?
Lambert Lensing-Wolff: Ein bisschen vielleicht. Zum Beispiel die offene Treppe – sie verbindet die Etagen sichtbar und symbolisiert Offenheit und Vernetzung. Oder die Hängebalkone, die an alte Einbringöffnungen des Speichers erinnern. Das sind Details, die mir wichtig waren, weil sie Geschichte und Gegenwart verbinden.

Was ist dein Lieblingsplatz im Port?
Lambert Lensing-Wolff: Der Balkon mit Blick auf das Hafenbecken, das Hafenamt, das Tide und die Kräne. Dieser Blick hat Tiefe. Er zeigt, wo wir herkommen – und wohin es gehen kann. Für mich ist das ein Ort zum Durchatmen und Nachdenken.

Ihr sprecht von „Mehr Home im Office“. Was steckt dahinter?
Lambert Lensing-Wolff: Wir wollten eine Umgebung schaffen, die nicht nur funktional ist, sondern in der man sich gerne aufhält. Das heißt: offene Arbeitsplätze, aber auch Rückzugsräume, die direkt zugänglich sind. Keine sterile Bürolandschaft, sondern ein Ort, der Flexibilität bietet – für Austausch und Konzentration. So holen wir ein Stück Zuhause ins Arbeitsleben.

Hat der neue Ort bereits spürbare Impulse für die Teams gebracht?
Lambert Lensing-Wolff: Ja, man spürt eine neue Energie. Die Teams begegnen sich anders, tauschen sich mehr aus. Das Gebäude fördert Begegnung – auf der Treppe, in den Gravity Points, an der Kaffeemaschine. Und genau das war das Ziel: Raum für zufällige Begegnungen schaffen, die oft der Anfang neuer Ideen sind.

Steht der Lensing Media Port auch symbolisch für den Wandel der Medienbranche?
Lambert Lensing-Wolff: Ganz klar. Unsere Branche verändert sich rasant. Digitalisierung, neue Geschäftsmodelle, veränderte Nutzergewohnheiten. Der Media Port ist unser physischer Ausdruck dieser Transformation. Ein Ort, der genau auf diese Zukunft ausgerichtet ist – offen, vernetzt, flexibel.

Und was bedeutet das für Dortmund?
Lambert Lensing-Wolff: Es ist ein Baustein in einer größeren Entwicklung. Das Speicherquartier hat enormes Potenzial – nicht nur für uns, sondern für die ganze Stadt. Wenn hier ein lebendiges, digitales Viertel entsteht, dann profitiert Dortmund als Ganzes. Und wir sind stolz, ein Teil davon zu sein.

Der Kran vor dem Gebäude – Überbleibsel oder Statement?
Lambert Lensing-Wolff: Beides. Er ist ein Relikt der Hafenvergangenheit und zugleich ein Symbol für den Aufbruch. Der Kran steht für das, was war – und für das, was kommt.

Was war dir beim Projekt besonders wichtig?
Lambert Lensing-Wolff: Dass es eine Teamleistung war. Natürlich hatte ich eine Vision, aber umgesetzt haben sie viele: Gerit Funke, Steffi Süper, Stefan Oberhaus, unser Designbüro JOI – und viele andere. Ohne sie stünden wir heute nicht hier. Und ich bin allen zutiefst dankbar für ihr Herzblut und ihr Engagement.